Ein weiterer Sightseeing Tag stand heute vor der Tür. Der erste Tag für Tamara ganz ohne Krücken… sie wollte es heute einmal versuchen da ihr mittlerweilen die Handgelenke ziemlich Schmerzen bereiten. Ob das gut kommt?
Eigentlich wollte sie den heutigen Tag in einer Bäckerei starten. Als sie dann jedoch das Wetter sah, ist ihr die Lust auf ein frisches Stück Brot oder Gipfeli wohl vergangen. Somit ging es auf direktem Weg zum Chateau Frontenac, welches grad renoviert wird und sich stolz über den Dächern von Quebec präsentiert 🙂
Das Chateau liessen wir erst mal links liegen und schlenderten über 310 Treppenstufen entlang der Zitadellenmauern zu einem Aussichtspunkt der von Tripadvisor empfohlen wurde. Wir waren so ziemlich die einzigen, die noch keine grauen Haare hatten… ein paar Fotos geschossen gingen wir sogleich wieder zurück. Dann brauchten wir erst mal eine Pause und gönnten uns einen Starbucks-Stop. Während Tamara draussen einen Tisch reservierte, kämpfte ich mich durch die Menschenmasse im Starbucks (achtung Schleichwerbung) und musste dabei noch eine aufdringliche Kassiererin abwehren, welche wissen wollte ob ich am Abend denn schon was vor hätte… Sie würde gerne mit mir etwas über die Schweiz plaudern. Ich habe meinen Kaffee dann irgendwann trotzdem gekriegt, obwohl ich kund tat, dass ich schon etwas mit meiner Frau geplant hatte 🙂 die Kassiererin liess ich im Laden stehen. Während wir den Kaffee genossen (meine Frau und ich), hat das Wetter auch etwas umgeschlagen und die Sonne zeigte sich endlich. Bei schönen 27 Grad – auch die Kanadier haben diesen Sommer Rekord-Temparaturen.
Kaffee-Stopp beendet, gings in die Altstadt hinab. Ein stetiger Berg- und Talgang mit vielen Treppen. Ganz Quebec ist wie in einen Hang gebaut. Es unterzeilt sich auch in Haut-Ville (das moderne Stadtzentrum) und Basse-Ville (Altstadt und Hafen). Die Altstadt wirkte auf den ersten Blick wirklich schön, doch wenn man dann genauer hinschaut gibt es dort eigentlich nur Restaurants und Souvenirgeschäfte. Genau das richtige für uns Touristen und natürlich füllten wir ganz gemäss dem Motto meiner Frau «Man muss den Tag ja irgendwie rumbringen» wieder eine Tasche mit Krims-Krams. Ich sage euch mir grauts wirklich schon wieder vor der Pack-Orgie… ich sehe mich schon wieder einen neuen Koffer kaufen.
Nachdem Tamara jetzt in sämtlichen Läden immer wieder solche Wuschel-Mützen (Wollmütze mit Hasenschwanz-Wuschel oder wie man dem sagen soll) angeschaut hat, hat sie nun heute endlich eine Mütze gekauft… endlich!!! Wir haben gefühlte 200 Wuschelmützen angeschaut. 🙂 Aber bei dem blieb es natürlich nicht. Zur Wuschelmütze kamen noch Flauschi-Handschuhe und Flauschi-Socken dazu. Das Flauschi-Jäckli und die Flauschi-Hosen hat sie ja bereits in Toronto gekauft… jetzt ist das Flauschi-Outfit mit Wuschelmütze also komplett… fast zumindest 🙂
Bei einem kühlen Getränk und einem Glace beobachteten wir die Leute etwas und da meinte Frauchen auf einmal: «Schau mal, man sieht den Leuten vom Outfit her immer an, wer zusammen gehört. Die passen sich immer an. Ich hab mal eine Studie darüber gelesen, dass sich Paare angleichen im Kleidungsstil». Was? Hilfe! Bald laufe ich also rum wie ein Flauschi-Hase? Sollte jemand von euch also feststellen, dass sich so etwas entwickelt, bitte ich um sofortigen Hinweis 🙂 Moment mal… Ich brauche wirklich Hilfe, ich hab grad festgestellt, das ich in Toronto eine Jacke mit Flauschi-Pelz gekauf habe, aaahhhh! Zu meinem Glück ist dieser abnehmbar… hab ich also nochmals Glück gehabt und niemand wird es merken 🙂
Am späteren Nachmittag watschelten wir dann langsam aber sicher zurück ins Hotel um uns fürs Abendessen vorzubereiten. Wir haben heute einen Tisch im «verrückten Schwein»… mal schauen was das für ein Restaurant ist. Das Schweinchen guckt zumindest schon mal ins Restaurant rein 🙂
Grad gegenüber liegt übrigens das Restaurant «zum gebratenen Hasen»… gut haben wir uns fürs Schwein entschieden, denn mit der Hasenschwanz-Wuschelmütze wäre das sonst noch gefährlich geworden 🙂 Einmal mehr haben wir uns die Bäuche vollgeschlagen, denn das Essen war auch hier wieder überraschend gut.
Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen leckeren Kokos-Limetten Kuchen, nach welchem wir uns wieder den Berganstieg zum Hotel hinauf schleppen mussten.
Jetzt heisst es wieder Koffer packen, denn morgen geht unsere Reise weiter nach Tadoussac. Das ist der Ort mit den Walfischen direkt am St. Lorenz-Strom. Euch wünschen wir jetzt einen guten Start in den Dienstag… wir hauen uns jetzt aufs Ohr! Bonne nuit et au revoir!