Unser letzter Tag im Cape Breton Nationalpark… Leider… Der Park bietet sehr viele Möglichkeiten um sich noch mehr darin die Zeit zu vertreiben. Da es gleichzeitig unser letzter Tag in der Wildnis war, stand dieser nochmals ganz im Zeichen der Elchsuche. Doch als der Wecker heute Morgen um 07.00 Uhr klingelte und es draussen in strömen regnete, blieben wir einfach noch eine Stunde länger liegen, bis die Putz-Equipe vor unserer Tür irgendwelche Funksprüche erhalten hat…. Für was auch immer eine Reinigungskraft mit einem Funkgerät ausgestattet werden muss…. Gut, nun waren wir also gezwungenermassen wach und machten uns sogleich auf den Weg zu diesem einen Trail, welchen Tamara gestern im Regen noch machen wollte. Das Wetter war nicht viel besser aber immerhin trocken… Bei leichtem Nebel war es eine spezielle Stimmung… Der Indian Summer kehrt auch langsam in Kanada ein…
Man hörte den Wind durch die Blätter fegen, den Specht an den Bäumen hämmern und etwas durch die Gräser huschen. Doch was war es nur? Was Grosses kann es nicht sein, evt. wieder mal ein Eichhörnchen? Nein, nach ein paar Metern zeigte es sich dann doch noch… der kleine Fratz hatte überhaupt keine Angst vor uns 🙂
Der Trail führte uns zu einem kleinen See, bei welchem angeblich die Elche jeweils beim trinken zu beobachten seien. Doch bei diesem Wetter hatten sie wohl keinen Durst und so waren wir ganz alleine für uns und genossen die Stille für ein paar Minuten…
Einmal mehr nichts gewesen mit Mr. Moose… Auf dem Rückweg zum Auto kreuzten 2 ältere Damen unseren Weg, welche wissen wollten, ob wir Elche am See gesehen haben. Sie gaben uns noch einen Tipp, dass man in der St. Lorenz Bay angeblich immer Elche sehe, so habe man ihnen das auf jedenfall gesagt. Bevor ich mich überhaupt bei den Damen erkundigen konnte, wo denn diese St. Lorenz Bay überhaupt liegt, war meine Frau schon so gut wie über alle Berge, nichts wie ab dahin…
Wir fuhren also dort hin und fuhren wirklich die gesamte Gegend ab… jedes Seitensträsschen, welches irgendwo in den Wald oder in die Berge führte, haben wir abgefahren. Ihr könnt es euch sicherlich schon vorstellen… leider ohne jede Spur von einem Elch. Dafür gabs noch ein paar Bilder von der Küste…
Aber ihr glaubt es nicht, wenigstens hat sich die Sonne mal noch gezeigt… es gibt sie also doch noch 🙂
Etwas enttäuscht machten wir uns anschliessend langsam aber sicher auf den Weg zurück ins Hotel, denn es war schon wieder späterer Nachmittag. Auf dem Rückweg gab es noch einen Wasserfall zu sehen gemäss Park-Map, den man ohne grossen Aufwand noch mitnehmen konnte. Eine kleine Strasse führte durch den Wald zu dem Wasserfall hin.
Auch hier war es wieder ein sehr lauschiges Plätzchen… keine Leute und man hörte nichts ausser ein paar Vögel und das Rauschen des Wassers. Na dann beenden wir nun unseren Tripp durch den Park und fahren zurück ins Hotel. Auf einmal rannte etwas vor uns auf der Waldstrasse in vollem Garacho davon… Ein Elch!!! Aufgrund des extremen Gegenlichtes hat unsere Dashcam das nicht so richtig einfangen können… beim genauen hinsehen sieht man aber, dass etwas davon rennt… aber was es genau ist, ist darauf leider nicht zu erkennen. Ihr müsst uns das jetzt einfach glauben. Wir folgten ihm ein paar Meter bis er im Wald verschwand. Er war ein Bulle… nicht ein besonders grosses Exemplar aber trotzdem ein ziemlicher Fetzen 🙂 Ich stieg aus dem Auto, bewaffnet mit Kamera und versuchte ihn noch zu fotografieren, jedoch ohne Erfolg. Doch nur ein paar Meter weiter im Wald drinnen standen da Mutter-Elch und Kind-Elch. Nicht das was davon gelaufen ist aber dennoch süss 🙂 Sind sie nicht wirklich niedlich mit ihrem Bärtchen?? 🙂
Ich traute mich nicht näher ran obwohl meine Frau hinter mir fuchtelte und mir andeutete ich solle doch etwas mehr in den Wald… ich bin doch nicht lebensmüde!! Eine 700 Kg Elchkuh mit einem Jungen!! Die beiden standen aber absolut friedlich da, liessen uns aber keine Sekunde aus den Augen. Man hat uns auch informiert, dass Elchkühe mit Kindern besonders angriffig seien, daher hielt ich genügend Abstand. Wir beobachteten die beiden noch einen Moment bevor wir sie wieder in Ruhe liessen. Es gibt sie also doch :)… Der Tag war gerettet und Tamaras Stimmungsbarometer zeigte steil nach oben.
Zurück im Hotel hüpften wir rasch unter die Dusche und gingen dann ins Buffet-Restaurant. Ja, ihr habt richtig gelesen… ans Buffet, obwohl Tamara Buffet nicht mag, denn das sieht nicht schön aus, ist meistens nicht mehr frisch, weil es schon lange da liegt usw. Wer aber total 5 Teller gebraucht hat, war nicht ich sondern sie. Ok ich hab 6 gebraucht aber das soll eine Randnotz sein 🙂 Wir haben einen schönen Tisch mit Blick aufs Wasser erhalten und das Essen war, entgegen Frauchens Erwartungen, wirklich sehr lecker… es gab wirklich für jeden Geschmack etwas. Auch heute muss ich wieder sagen, dass die lokalen Produkte wie Lachs, Hailbut und Kammmuscheln ausgezeichnet waren.
Morgen startet indirekt schon unsere Heimreise, wie gesagt indirekt. Wir fahren den ersten Teil in Richtung Halifax und übernachten da wieder in einem kleinen Häuschen bei einer Familie. Wir sind also ganz gespannt, was uns da erwartet. Euch wünschen wir einen angenehmen Freitag und einen guten Start ins Wochenende.