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Algonquin Park

Nationalpark ahoi! Heute wollten wir die unterschiedlichen Trails des Algonquin-Nationalparks unsicher machen.  Natürlich wollten wir so viel sehen wie nur irgendwie möglich. Dementsprechend früh war auch schon wieder tagwach. Doch bevor der Tag überhaupt startete, klingelte um 03:00 Uhr mein Handy in voller Lautstärke. Ich hastete sogleich los um das nervige Klingeln auszuschalten. Trotz des Einsatzes waren wir beide hellwach. Tamara allerdings nur ganz kurz. Ich kassierte noch einen kurzen Kommentar «heute also schon wieder» (ich habs letzte Nacht schon vergessen auf lautlos zu schalten und es hat geklingelt) und sie schlief auch schon wieder ein. 

Nach dem Aufstehen gingen wir als erstes auf eine Rundfahrt durch den Park um zu schauen, ob wir allenfalls einen Elch zu Gesicht bekommen. Der Park soll bekannt sein für die Elche die hier leben. Leider blieben wir erfolglos. Gegen 08:30 waren wir dann auch wieder zurück in der Lodge und gingen direkt zum Frühstück. Die Bäuche vollgeschlemmert, wurden die Wanderschuhe montiert. Tamara wollte es heute wissen. Wir starteten mit einer «einfachen» Rundwanderung zu einem Aussichtspunkt. Was sich einfach anhörte, entpupte sich als, nennen wir es mal einen Wurzelkampf 🙂 Doch unsere Krücken-Lady hat es bis zum Gipfel geschafft…

Jetzt war der Ehrgeiz in ihr natürlich geweckt. Hinunter vom Lookout-point über Stock und Stein, zurück im Auto angelangt, fuhren wir zum nächsten Startpunkt.  Kurz zögerte sie, als sie das Höhenprofil der Wanderung sah. Ich konnte aber nicht bis auf drei zählen, lief sie auch schon los uns meinte: «Wir müssen ja den Tag irgendwie rumbringen».  Unterwegs dufte sie mit ihren Krücken folgendes (siehe nächstes Foto) meistern. Sieht einfach aus, ist mit Krücken aber wohl gar nicht so einfach gelaufen 🙂 vor allem will man ja auch vorsichtig sein und sicherlich nicht noch mehr kaputt machen.

Gegen Ende dieser Tour liess dann die Kraft bei Tamara merklich nach und auch der Kopf wollte nicht mehr so richtig. Als Dr. Google meinte, dass es nur noch 7 Minuten bis zum Ziel seien, biss sie nochmals auf die Zähne und schaffte auch diese Tour.

Inzwischen war es Mittag. Ich stellte mich einmal mehr auf einen gemütlichen Restnachmittag ein aber auch heute hatte ich die Rechnung ohne meine Frau gemacht. Sie wollte nach einer kurzen Pause noch einen weiteren Trail machen. Als wir am Startpunkt des Trails waren und das Höhenprofil anschauten, entschloss sie sich dann doch noch kurzerhand für einen andern Wanderweg, welcher auch für Rollstuhl gängige Personen geeignet ist. Somit machten wir den Mini-Trail. Leider haben wir während des ganzen Tages keinen Elch zu Gesicht bekommen. Naja, was will man machen. Es ist nun einfach so.  Den Mini-Trail beendet, gings dann endlich zurück in die Lodge wo mein Schaukelstuhl auf mich wartete. 🙂 Nach ein paar erholsamen Schaukeleinheiten machten wir uns dann fürs Abendessen bereit.

Nachdem wir wieder sehr gut gespiesen haben, packen wir die Koffer und lassen den Abend noch friedlich ausklingen. (Übrigens in diesem Moment ist mir fast die Vorhangstange unseres Hüttchens auf den Kopf gefallen. Ich habe die Vorhänge mittig platziert, damit der offene Teil des Fensters etwas frische Luft in den Raum bringt… das war wohl zu viel für die Vorhangstange. Mit einem lauten Knall ist sie ca. 10 cm neben mir herunter geknallt.

Hier übrigens noch ein Foto von unserem See (und von mir 🙂 ), den wir direkt vor der Haustüre haben. Herrlich, nicht?

Morgen geht unsere Reise bereits schon wieder weiter in Richtung Montreal. Es wartet eine laaaaange Autofahrt auf uns… 5,5 Stunden – Juhuuu. Mal schauen, was wir von der Fahrt zu berichten haben. Bis dahin wünschen wir euch einen guten Start ins Wochenende! 

Bonjour Quebec

Wir lassen heute Montreal bereits wieder hinter uns. Doch bevor wir in Richtung Quebec aufbrechen, besuchen wir noch den Botanischen Garten von Montreal. Er gilt als einer der schönsten weltweit und der Ruf eilt ihm weit voraus… na dann wollen wir uns mal davon überzeugen. Die Parkplatzsuche beim Botanischen Garten gestaltete sich schon etwas schwierig obwohl es Sonntag Morgen früh war und praktisch keine Autos auf der Strasse waren. Schlussendlich haben wir aber den offiziellen Parkplatz dann doch noch gefunden und unser «Gütschli» vollbeladen mit unserem Gepäck abgestellt. Einmal mehr müssen wir aber sagen, dass die Signalisation sehr zu wünschen übrig lässt. Das scheint definitiv nicht die Stärke der Ost-Kanadier zu sein.

Dann mal los in den Garten! Ich muss wirklich sagen, dass der Garten sehr schön angelegt ist. Die verschiedenenen Themenbereiche, vor allem der Japanische und der Chinesische Garten, waren bunt ausgeschmückt. Im Internet wirbt der Betreiber mit Büschen, die aussehen wie Tiere… doch davon war leider nichts zu sehen… dennoch war es einen Besuch wert. Hier noch ein paar Impressionen vom Botanischen Garten:

Gegen Mittag beendeten wir dann unsere Pflanzen-Tour und begaben uns auf den Weg nach Quebec mit einem Umweg in den Mauricie National Park. Auch heute belief sich die Fahrdistanz wieder auf gut 450km.

Nach ungefähr 1.5h Fahrt sind wir im Nationalpark angekommen zu dessen Bewohnern der Schwarzbär, der Fuchs und der Wolf gehören. Ausser ein paar toten Tieren am Strassenrand haben wir auch heute wieder keine Park-Bewohner gesehen. Leider… Der Nationalpark selbst hat uns dennoch sehr gut gefallen und das obwohl 2/3 des Parks auch noch wegen Strassenarbeiten gesperrt waren. Das eine oder andere schöne Fleckchen haben wir aber dennoch gefunden.

Nun also weiter nach Quebec. Kurz vor der Stadt hatten wir noch das Glück in einen Stau zu geraten. Glücklicherweise hats am Sonntag recht wenig Verkehr und so «standen» wir nur etwa 10 Minuten wegen einer 20m Baustelle…  Auch die Stadteinfahrt verlief mehr oder weniger gut. Ich bin wirklich jedes Mal erleichtert, wenn ich die Städte mit dem Auto gemeistert habe.
Quebec ist ein Labyrinth aus Einbahnstrassen und man muss ganz genau schauen wo man hineinfährt. Da unsere direkte Zufahrtsstrasse zum Hotel wegen eines Strassenfests gesperrt war, mussten wir etwas herumkurven bis uns das Navi dann doch noch den Weg zeigen wollte. 

Das Hotel an sich wirkt etwas älter. Das Zimmer ist munzig klein, unser Gepäck hat kaum Platz im Zimmer… wir mussten also etwas improvisieren. 🙂 z.B. liegt mein Koffer auf dem Schreibtisch oder das Necessaire an der Duschvorhangstange. Ich glaube auch die Toilette ist für Zwerge gemacht. Man sitzt fast auf dem Boden 🙂

Nach einer kurzen Verschnaufpause im Zimmer gingen wir noch rasch ins Hotelrestaurant eine Kleinigkeit essen bevor wir uns nun noch der morgigen Tagesplanung widmen. 

Wir hoffen euch morgen ein paar schöne Bilder von Quebec liefern zu können und wünschen euch eine gute Nacht und einen guten Wochenstart.

Summer in the city!

Ein weiterer Sightseeing Tag stand heute vor der Tür.  Der erste Tag für Tamara ganz ohne Krücken… sie wollte es heute einmal versuchen da ihr mittlerweilen die Handgelenke ziemlich Schmerzen bereiten. Ob das gut kommt?

Eigentlich wollte sie den heutigen Tag in einer Bäckerei starten. Als sie dann jedoch das Wetter sah, ist ihr die Lust auf ein frisches Stück Brot oder Gipfeli wohl vergangen. Somit ging es auf direktem Weg zum Chateau Frontenac, welches grad renoviert wird und sich stolz über den Dächern von Quebec präsentiert 🙂

Das Chateau liessen wir erst mal links liegen und schlenderten über 310 Treppenstufen entlang der Zitadellenmauern zu einem Aussichtspunkt der von Tripadvisor empfohlen wurde. Wir waren so ziemlich die einzigen, die noch keine grauen Haare hatten… ein paar Fotos geschossen gingen wir sogleich wieder zurück. Dann brauchten wir erst mal eine Pause und gönnten uns einen Starbucks-Stop. Während Tamara draussen einen Tisch reservierte, kämpfte ich mich durch die Menschenmasse im Starbucks (achtung Schleichwerbung) und musste dabei noch eine aufdringliche Kassiererin abwehren, welche wissen wollte ob ich am Abend denn schon was vor hätte… Sie würde gerne mit mir etwas über die Schweiz plaudern. Ich habe meinen Kaffee dann irgendwann trotzdem gekriegt, obwohl ich kund tat, dass ich schon etwas mit meiner Frau geplant hatte 🙂 die Kassiererin liess ich im Laden stehen. Während wir den Kaffee genossen (meine Frau und ich), hat das Wetter auch etwas umgeschlagen und die Sonne zeigte sich endlich. Bei schönen 27 Grad – auch die Kanadier haben diesen Sommer Rekord-Temparaturen.

Kaffee-Stopp beendet, gings in die Altstadt hinab. Ein stetiger Berg- und Talgang mit vielen Treppen. Ganz Quebec ist wie in einen Hang gebaut. Es unterzeilt sich auch in Haut-Ville (das moderne Stadtzentrum) und Basse-Ville (Altstadt und Hafen). Die Altstadt wirkte auf den ersten Blick wirklich schön, doch wenn man dann genauer hinschaut gibt es dort eigentlich nur Restaurants und Souvenirgeschäfte. Genau das richtige für uns Touristen und natürlich füllten wir ganz gemäss dem Motto meiner Frau «Man muss den Tag ja irgendwie rumbringen» wieder eine Tasche mit Krims-Krams. Ich sage euch mir grauts wirklich schon wieder vor der Pack-Orgie… ich sehe mich schon wieder einen neuen Koffer kaufen.


Nachdem Tamara jetzt in sämtlichen Läden immer wieder solche Wuschel-Mützen (Wollmütze mit Hasenschwanz-Wuschel oder wie man dem sagen soll) angeschaut hat, hat sie nun heute endlich eine Mütze gekauft… endlich!!! Wir haben gefühlte 200 Wuschelmützen angeschaut. 🙂 Aber bei dem blieb es natürlich nicht. Zur Wuschelmütze kamen noch Flauschi-Handschuhe und Flauschi-Socken dazu. Das Flauschi-Jäckli und die Flauschi-Hosen hat sie ja bereits in Toronto gekauft… jetzt ist das Flauschi-Outfit mit Wuschelmütze also komplett… fast zumindest 🙂

Bei einem kühlen Getränk und einem Glace beobachteten wir die Leute etwas und da meinte Frauchen auf einmal: «Schau mal, man sieht den Leuten vom Outfit her immer an, wer zusammen gehört. Die passen sich immer an. Ich hab mal eine Studie darüber gelesen, dass sich Paare angleichen im Kleidungsstil». Was? Hilfe! Bald laufe ich also rum wie ein Flauschi-Hase? Sollte jemand von euch also feststellen, dass sich so etwas entwickelt, bitte ich um sofortigen Hinweis 🙂 Moment mal… Ich brauche wirklich Hilfe, ich hab grad festgestellt, das ich in Toronto eine Jacke mit Flauschi-Pelz gekauf habe, aaahhhh! Zu meinem Glück ist dieser abnehmbar… hab ich also nochmals Glück gehabt und niemand wird es merken 🙂

Am späteren Nachmittag watschelten wir dann langsam aber sicher zurück ins Hotel um uns fürs Abendessen vorzubereiten. Wir haben heute einen Tisch im «verrückten Schwein»… mal schauen was das für ein Restaurant ist. Das Schweinchen guckt zumindest schon mal ins Restaurant rein 🙂

Grad gegenüber liegt übrigens das Restaurant «zum gebratenen Hasen»… gut haben wir uns fürs Schwein entschieden, denn mit der Hasenschwanz-Wuschelmütze wäre das sonst noch gefährlich geworden 🙂 Einmal mehr haben wir uns die Bäuche vollgeschlagen, denn das Essen war auch hier wieder überraschend gut.

Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen leckeren Kokos-Limetten Kuchen, nach welchem wir uns wieder den Berganstieg zum Hotel hinauf schleppen mussten.

Jetzt heisst es wieder Koffer packen, denn morgen geht unsere Reise weiter nach Tadoussac. Das ist der Ort mit den Walfischen direkt am St. Lorenz-Strom. Euch wünschen wir jetzt einen guten Start in den Dienstag… wir hauen uns jetzt aufs Ohr! Bonne nuit et au revoir!

Stiff Breeze am Reisetag

Was wir gestern verpasst haben, hiess es heute Morgen nachzuholen… Genau, das leckere Brötchen von der Bäckerei. Da uns heute ein Reisetag mit nicht allzu vielen Stunden Fahrt bevor stand, lag der Weg zur Bäckerei ohne Probleme drinnen. 

Ich habe die Tür des Hotels geöffnet, da wehte mir ein Sturm entgegen, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Die «Stiff Breeze», wie die Kanadier sie nennen, zog durch die Gassen. Ein sehr starker, kalter Wind.  Ich bin gestern mit 27 Grad ins Bett gegangen und dementsprechend  in meinem T-Shirt unterwegs. Alle andern trugen plötzlich Mütze, Handschuhe und Winterjacken. Ich wurde wirklich komisch angeschaut von den Leuten… Wer rechnet denn aber auch damit dass die Temparatur innerhalb der Nacht von fast 30 Grad auf 13 Grad abkühlt!! 

Als wir dann unser Brötchen verspiesen hatten, ging die Weiterreise nach Tadoussac auch schon los. Aus Quebec waren wir relativ schnell draussen und die erste Touristenattraktion liess auch nicht lange auf sich warten. Die Montmorency-Falls  waren also unser erster Stopp. Da es Frauchen zu kalt und zu Nass war, musste ich alleine los um Fotos zu machen, während Tamara gemütlich im warmen Auto sitzen blieb und wartete. Es war wirklich alles andere als gemütlich da draussen… der Wind pfiff einem um die Ohren, die Temperaturen waren sehr kühl und zuallem wurde es bei den Wasserfällen auch noch nass. Nachdem ich ein paar Fotos schiessen konnte, gings weiter mit dem Canyon Sainte Anne. Es handelte sich hierbei um eine Flussschlucht welche man besichtigen konnte. Wir machten hier eine kleine Runde zu Fuss. Beim Eingang angekommen sahen wir noch die Zip-Line. Natürlich liessen wir uns diesen Spass nicht entgehen. Es war leider etwas kurz aber trotzdem sehr cool.


Weiter gings nun wieder in Richtung Tadoussac. Mit jedem Kilometer sanken die Temperaturen weiter, bis wir bei rund 7 Grad angelangt waren. Brrrrrr. Mit der Fähre gings rüber nach Tadoussac wo unser Hotel kaum zu übersehen war. Tadoussac ist ein richtiges Touristen-Städtchen…  Bevor wir aber ins Hotel gingen, mussten wir aber noch unsere Tickets für die gebuchten Aktivitäten für morgen abholen gehen. Die Dame hinter dem Tresen meinte in ihrem mehr schlecht als rechten Englisch, dass es morgen «very very cold» wird. 🙂 An der Kasse gabs grad noch ein Bündel mit Kappe und Handschuhe zu kaufen… ich dachte das sei sicher eine gute Idee für morgen. Zuvor prüfte ich aber noch ob es Flauschi-Kappe und Flauschi-Handschuhe sind… ich kann euch beruhigen, es sind ganz normale Handschuhe und Kappe mitem einem Walfisch drauf 🙂 sehr sexy.

Angekommen im Hotel fragten wir nach einem Gepäck-Trolley um unser ganzes Gepäck ins Zimmer zu transportieren. Monsieur Robert wollte uns anscheinend nicht helfen mit dem Gepäck, hat uns aber zumindest einen Trolley ausgehändigt. Diesen vollgepackt durch die engen Gänge im Hotel zu manövrieren war wirklich eine Herausforderung. Dann hat das Hotel auch nocht Türen wo man mit dem Trolley nicht durchkommt und die ganze Tür aushängen muss… Und anstatt, dass meine Frau mir helfen würde, hatte sie Tränen in den Augen vor lachen, da ich an jeder Ecke und an jeder Türe hängen geblieben bin. Sie stand einfach da und lachte sich halb kaputt…. Die Leute haben uns angeschaut… Naja. Aber auch das meisterte ich irgendwie. 
Im Anschluss mussten wir die Wäsche für die Wäscherei vorbereiten, denn uns gehen langsam die frischen Klamotten aus. Das war auch der Knaller. Normalerweise kennen wir das so, dass man die Wäschestücke zählen muss, einen Quittungsbogen ausfüllt und das Zimmerfräulein die Wäschesäcke dann im Zimmer abholt und die saubere Wäsche dann wieder bringt. Nein, nein hier war das nicht so. Die Dame drückte uns zwei durchsichtige Säcke in die Hand und sagte, wir sollen sie füllen und wieder zur Reception bringen. Gut, da Madame schon im Trainer war, musste ich also mit der ganzen Dreckwäsche zur Reception gehen. Wie einem die Leute anschauen, wenn man mit zwei Beuteln voller Dreckwäsche durch die Gänge des Hotels läuft… Und zu allem her sah man durch die durchsichtigen Beutelchen auch noch schön den Inhalt im Detail. Ich wollte jetzt nicht unbedingt den ganzen Hotelgästen meine Unterhosen mit Elefanten drauf präsentieren aber bitte. Als das dann auch erledigt war, mussten wir uns noch schnell, schnell fürs Abendessen vorbereiten. 

Unser Kellner sprach uns zunächst auf Französisch an,  merkte dann aber relativ schnell, dass wir auf Englisch antworteten und sagte, «ah lieber Englisch, kein Problem». Und was sagt meine Frau??? «WIR verstehen französisch, können es aber nicht so gut sprechen»… Super Idee war das, denn so kam der Kellner das nächste Mal an und sagte: «asdökljs jfasölkjfas öjdsf, OK?» Ich verstand kein Wort und Madame lächelte, nickte und… verstand auch kein Wort. Aber hauptsach WIR verstehen französisch. Das Essen war aber wieder hervorragend und wir konnten den Abend gemütlich ausklingen lassen. Nun hauen wir uns aber aufs Ohr, denn morgen steht ein strenger und vermutlich kalter Tag an. Wir hoffen, dass wir Beluga-Wale sehen werden. Drückt uns die Daumen! 🙂

Cold as Ice

Belugas, wir kommen!! Mit diesen Worten eröffnete Tamara heute den Tag. Ein Blick aufs Thermometer zeigte 6 Grad an… oje was ziehen wir nur an, resp. was alles? 🙂 Mit 6 resp. 5 «Schichten» Kleidung machten wir uns auf den Weg zum Treffpunkt fürs Whalewatching. 7 Minuten zu Fuss kein Problem, da lassen wir das Auto stehen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass es die längsten 7 Minuten seit langem werden auf dem Rückweg…. Angekommen fassten wir unsere Schutzkleidung.

Nein wir sind nicht im Verein der Verkehrskadetten gelandet, wir gehen auf Walsuche 🙂 Wie eine schar Pinguine im Zoo, watschelten wir nun in Richtung unseres Zodiac Bootes. Man informierte uns noch, dass die See heute etwas rau sei und man sicher den einen oder anderen Spritzer Wasser abbekommen werde. Soweit sogut…. Nach gut 3 Minuten Fahrt, war es bereits kein Vergnügen mehr… das Wasser peitschte uns nur so um die Ohren und die Schutzkleidung begann bereits durchzulassen. (Lufttemperatur 6 Grad / Wasser Temperatur 4 Grad) und dazu kommt noch der Fahrtwind des Speedbootes…. Bereits beim ersten Stopp waren wir völlig durchnässt und hatten kalt. Man kann noch so viele Schichten Kleidung anhaben, wenn Wasser durchdringt, hat man verloren… Naja geht ja nur 2,5 Stunden sagte ich mir immer wieder. Bald ist es vorbei… 🙂 Doch es gab auch einiges zu sehen. Wir sahen heute Buckelwale, Finnwale, Belugas und Zwergwale.

Nach gut 30 Minuten hatte ich bereits kein Gefühl mehr in den Fingern und Tamara schlotterte neben mir, die hätte mit ihren Zähnen zu diesem Zeitpunkt alles durch gehämmert und jedem Biber Konkurrenz gemacht 🙂 Als die 2,5 Stunden dann (endlich) vorbei waren und wir unsere Schutzkleidung ablegen konnten, zeigte sich das Ausmass der Nässe erst so richtig. Wir waren bis auf die Unterhosen nass und genaus so nass mussten wir nun die 7 Minuten wieder zurücklaufen. Was meine Frau während dieser Zeit geflucht hat… Ich habs mal als Methode zum warm halten aufgenommen.  Zurück im Hotel…

…haben wir uns erst mal frisch angezogen und versucht etwas aufzuwärmen. Doch lange Zeit blieb nicht, denn wir hatten ja noch unserern Rundflug mit dem Wasserflugzeug gebucht. Nach einem kurzen Verfahrer, haben wir den Startpunkt doch noch erreicht und der Flieger sah schon sehr vertrauenswürdig aus, nicht?

Vor Ort wurde uns erklärt, dass das Wetter nicht gut genug sei um starten zu können, wir sollen doch am nächsten Tag nochmals kommen. Oder aber wir können in 2h nochmals kommen um zu schauen ob es dann besser ist. Der Pilot habe eben jetzt grad ein Problem mit dem Auto und müsse mit diesem in die Werkstatt, Adieu und wegg war er… Zurück blieben Tamara und ich bei einer Frau, die kein Wort Englisch konnte sondern nur Französisch… gut also, dass meine Frau Französisch versteht… oder doch nicht so richtig? 🙂 Naja mit Händen und Füssen, das können die Italiener ja, haben wir uns dann verständigt und wir haben unser Geld zurückerhalten.  Schade eigentlich, denn auf den Rundflug hatten wir uns gefreut. Also spatzierten wir noch etwas durchs Dörfchen Tadoussac und schlürften ein warmes Getränk. Bevor wir und fürs Abendessen bereit machten, versuchten wir unsere nassen Kleider mit dem Fön etwas zu trocknen… versuchten…

Beim Abendessen füllten wir uns noch einmal unsere Mägen bis zum Rand auf… wir wissen ja nicht was die nächsten Hotels so zu bieten haben.

Nun heisst es bereits wieder packen und weiter Kleider trocknen, denn morgen geht die Reise auch schon wieder weiter. Um 12:45 Uhr fährt unsere Fähre über den St. Lorenz Strom, bevor wir zum Übernachten in Saint-Jacques stoppen werden. Nun hoffen wir auf eine warme Nacht und melden uns morgen wieder.

Von wilden Hasen und Farnkopf-Suppe

Der heutige Tag startete vorallem grau und kalt. Das Wetter ist wieder sehr kühl und stark bewölkt. Zum Glück ist heute ein Reisetag und wir sitzen mehrheitlich im Auto.

Wie geplant lassen wir Tadoussac hinter uns. Einen kurzen Abstecher in die Bäckerei lassen wir uns jedoch nicht nehmen und besorgen uns ein wenig Proviant für unterwegs. Deux Croissants et ce petit pain… wir wollten es zumindest versuchen auf französisch zu bestellen, wurden von der Dame an der Kasse aber darauf hingewiesen dass dies nicht ein petit pain ist sonder ein neuve-grain-pain. Ok, verstanden… vielen Dank für den Hinweis. 

Die 30 Minütige Fahrt zum Fährhafen verlief ohne Probleme und unsere Fährenreservation scheint geklappt zu haben. Jedenfalls wurden wir in die Fahrzeugschlange gestellt und mussten nun 1,5h auf die Fähre warten. Diese Zeit nutzten wir um unser gekauftes Brot von der Bäckerei zu mampfen 🙂  mmmmh lecker!!Vom Ufer aus konnte man immer wieder kleine Wale oder Delfine sehen… ich bin mir da nicht so sicher was es genau war 🙂 

Die Überfahrt über den Sankt Lorenz Strom verlief gut und wir schossen das eine oder andere Foto. Sogar die Sonne liess sich wieder blicken.


Auf der anderen Seite angekommen, fuhren wir zunächst in Richtung der nächsten Unterkunft als plötzlich ein Nationalpark angeschrieben war. Da wir noch genug Zeit hatten, entschlossen wir uns spontan diesen anschauen zu gehen. Den kurzen Umweg von 30km hinter uns gelassen, stellten wir jedoch fest, dass der Nationalpark verlassen war. Nicht mal das Häusschen, bei welchem man normalerweise den Eintritt bezahlen muss, war besetzt. Wir fuhren noch ein paar Kilometer weiter hinein und drehten dann jedoch wieder um… es gab hier wohl wirklich nichts zu sehen. Also dann alles wieder zurück und ab in Richtung Unterkunft.

Unser Zimmer ist so ein typisches Motel-Zimmer wie man es aus dem TV kennt… man fährt mit dem Auto bis vor die Türe und hat dann so ein Kabäuschen. 

Für eine Nacht absolut ausreichend.  Wir meldeten uns bei der Reception noch fürs Abendessen im Restaurant an und waren dann pünklich vor Ort. Etwas Schwierigkeiten bereitete mir die Zimmertüre von aussen abzuschliessen. Ihr müsst euch das Zimmer so vorstellen, es hat zwei Türen. Eine von aussen zugänglich (wo auch der Parkplatz dazu ist) und eine von innen wo man dann ins Haupthaus kommt. Vor der Innentüre haben wir einen Koffer ausgebreitet.. somit wollten wir durch die Aussentüre ins Restaurant. Ging nicht… Ich habs schlicht nicht hinbekommen die Türe abzuschliessen… der Türknauf ist fast abgeflogen vor lauter rumzerren… also haben wir den Indoor-Weg beim Koffer genommen. 

Im Restaurant wartete bereits unsere Kellnerin auf uns (wir ware die einzigen). Es war wirklich süss eingerichtet, sehr klein und gemütlich.

Als wir eine Flasche Mineralwasser bestellen wollten, schaute sie uns mit grossen Augen an… «Nein also grosse Mineralfalschen haben wir nicht… das trinken die Leute hier nicht… ich zeige euch was wir haben». Ok, sie kam dann mit Schweppes Dosen an… Tonic Wasser, Ginger Ale, Club Soda, usw.  Schon merkwürdig, dass die hier offenbar wirklich kein normales Mineralwasser haben… spannend.  Auch das lokale Bier hier ist spannend, zumindest die Bezeichnungen… Ich probierte das Bier «Wilder Hase» (Übersetzt).

Im Anschluss bestellten wir eine lokale Spezialität als Vorspeise, nämlich die Farn-Kopf-Creme Suppe (ja, es war genau das was man sich darunter vorstellt mit diesem Namen)… die nutzen hier den Kopf vom Farn für Suppe. Sowie je noch einen Hauptgang dazu. Tamara hatte schon Angst, dass die Portionen vermutlich etwas klein seien, aber es gebe ja noch Dessert. Ich kann euch sagen, nach der Suppe hatten wir beide den Bauch voll, das war nicht ein Teller pro Person, das war eine Schüssel…. Und auch der Hauptgang war mehr als grosszügig bemessen…. Ganz gemäss dem Motto von Stelzi, der Dessert hat einen eigenen Magen, musste dann aber noch was Süsses auf den Tisch… Hausgemachter Blueberry-Cake. Nach diesem rollten wir dann langsam zurück ins Zimmer und planen nun noch den morgigen Tag, welcher wiederum mehrheitlich im Auto verbracht wird. Wir hoffen euch morgen wieder mal ein paar schöne Bilder zeigen zu können und wünschen euch einen guten Start in den Freitag.

Zu Gast bei Mr. Lobster

Äuglein geöffnet… Aus dem Fenster geguckt… Äuglein am liebsten wieder geschlossen… Denn es war einmal mehr wieder grau und neblig. Was die einen gerne gemacht hätten (ich), haben die anderen (Tamara) dann im Auto immer wieder gemacht. Zum Glück hatten wir heute ja nur 500km zu fahren… Aber nach so einer scheiss Nacht wars kein Wunder, dass wir beide Müde waren, wir haben wohl kaum eine Stunde am Stück geschlafen. Kaum hat sich einer im Bett bewegt, flog der andere beinahme raus, und nach unserem getränkereichen Abendessen musste auch sicher immer wieder einer aufs WC…. Aber nun zurück auf die Strasse…

Nach einem kurzen Frühstück fuhren wir los. Wir fuhren wieder kilometerlang zwischen Bäumen durch. Einen ersten Stopp machten wir bei der weltweit längsten, gedeckten Brücke. Wow sieht sie nicht majestätisch aus?? 😀 UND es war praktisch die einzige Sehenswürdigkeit auf dem Weg… ihr seht also wie spannend die Fahrt war wenn die Brücke das Highlight war. Zu unserem Glück war sie auch noch grad gesperrt somit konnten wir sie nicht überqueren sondern nur von vorne anschauen…

Danach ging die Reise weiter durch die Wälder und vorbei an Seen. Immer wieder kamen Schilder, welche vor Elchen warnten doch gesehen haben wir immer noch keinen. 🙁 ich glaube inzwischen dass es hier in Kanada gar keine Elche gibt… das ist bestimmt eine Erfindung des kanadischen Tourismusverbandes.


So brachten wir die 500km ohne grosse Action hinter uns und checkten kurz ins Hotel ein. «Wir haben ein schönes Zimmer für sie im 2 Stock, einfach um die Ecke und dann die Treppe nehmen.» Echt jetzt? Treppe? Jap, das war ihr ernst und so durfe ich sowol meinen als natürlich auch den Koffer meiner Frau hoch schleppen. Kurz das Gepäck ins Zimmer gestellt, gingen wir auch gleich weiter zu den Hopewell Rocks. Bei diesen Felsen soll man angeblich weltweit den grössten Unterschied zwischen Ebbe und Flut sehen.
So jedenfalls siehts bei Ebbe aus.


Wie es bei Flut aussieht, werden wir euch am Sonntag zeigen, denn dann fahren wir am Morgen nochmals hier vorbei. Ebbe findet zu dieser Jahreszeit gegen 16.40 Uhr statt und Flut um 10.30 Uhr.

Auch bei unserem Hotel zeigt sich die Ebbe im kleinen Hafen nebenan.

Was bei uns natürlich nicht fehlen darf ist das Abendessen. Wir haben uns einen Tisch im Hotelrestaurant reserviert. Also als Restaurant würde ich das jetzt nicht bezeichnen, mehr als «Spunten». Und die Speisekarte freute Tamara ganz besonders, denn es gab fast nur Fischiges im Angebot. Tamara nahm dann nach Rückfrage beim Personal über die Portionsgrösse, eine halbe Portion eines Salats und danach den Hamburger aus der Kinderkarte. Nachdem wir bestellt hatten, meinte Frauchen, sie dachte schon noch, dass der Salat gross sei, denn der hätte ja 11$ gekostet in der normalen Grösse. Mooment mal, meine Vorspeise kostet 14$ und ich habe keine halbe Portion bestellelt, hätte ich aber besser….

Oh mein Gott… Leute war ich voll nach dieser Vorspeise. Diese gebackenen Dinger zusammen mit dem Käse-Fisch-Lobster Dipp, ich war voll. Doch dummerweise hatte ich ja noch einen Hauptgang bestellt. Übrigens hab ich nachher gesehen, dass ein Herr das was ich hier als Vorspeise genommen hab, als Hauptgang bestellt hat. Irgendwie habe ich meine Lachs-Portion als Hauptgang doch noch runtergekriegt und als ich mich völlig entspannt zurücklehnen wollte, ihr ahnt es sicher schon, brauchte Madame noch Hilfe beim Hamburger. Na gut den allerletzten Ecken in meinem Magen habe ich dann noch mit ein paar Bissen Schuhsohlenfleisch gefüllt, da blieb nicht mal mehr Platz für einen Kaffee. Entsprechend liege ich jetzt Platt auf meinem Bett und bin froh, wenn ich mich nicht mehr bewegen muss. Darum beende ich nun die heutige Berichterstattung und wünsche euch einen gelungenen Start ins Wochenende.

Fundy National Park

Morgens, 05:00 Uhr in Alma… nein, nicht Zeit für ein Knoppers sondern für eine weitere Elch-Beobachtungstour. Der Wecker klingelte und wir stürmten zu unserem Auto um ja die Elche bei Tagesanbruch nicht zu verpassen. Draussen erwartete uns das hier:

Pfui war das ein ungemütliches Wetter mit Regen und viel Wind. Was wir bei unserer Planung nicht berücksichtigt hatten war, dass wir hier in einer anderen Zeitzone sind und somit eine Stunde zu früh unterwegs waren. Es war noch stockdunkel… und zwar noch eine ganze Weile 🙂 Wir fuhren und fuhren und fuhren die Strecke mehrmals ab und natürlich fanden wir auch keine Elche. Wäre ich ein Elch, würde ich bei diesem Wetter aber auch lieber unter den Bäumen liegen bleiben als über die Strasse zu galoppieren 🙂
Ok gut… langsam geben wir es wirklich auf. Nagut… also wieder zurück ins Hotel… da es wirklich noch sehr früh war und das Wetter wirklich grausam, legten wir uns nochmals kurz in die Federn… Kurz…  Beim nächsten verwachen war es bereits 11:30 Uhr. Hoppala 🙂 Natürlich gefiel das meiner besseren Hälfte gar nicht.
Der Blick aus dem Fenster zeigte dann auch strahlend blauen Himmel und Sonnenschein.

Wie von einer Tarantel gestochen wollte meine Frau nun los und alle Wanderungen wieder aufholen, die wir am Morgen verpasst haben. Schnell in die Wanderschuhe gehüpft, machten wir uns auf den Weg zum ersten Trail. Meine körperliche Fitness war alles andere
als gut heute… das schwere Abendessen von gestern lag mir noch immer im Magen und jeder Schritt lief für mich so zäh wie
der mit Käse überbackene Fisch von gestern 🙂 Dennoch machten wir heute mehrere kleine Trails, die sich absolut gelohnt haben. Hier ein paar Fotos davon:


 


Der Nachmittag ging dementsprechend auch sehr schnell rum. Wir besuchten nach dem Wandern noch einen lokalen Souvenir-Laden (Jürg heute hat meine Frau was für dich entdeckt) und gingen dann zurück um uns fürs Abendessen vorzubereiten. Gleiches Restaurant (aus Mangel an Alternativen) 🙂 Heute gönnten wir uns jedoch nur einen Salat… was Leichtes… mal etwas Gesünderes, wäre da nicht der Schokoladen-Erruptionskuchen am Schluss noch gewesen. Naja, wenigstens teilten wir uns ein Stück sodass es nicht ganz so schlimm war und sich die Kalorien auf unseren Hüften aufgeteilt haben.

Morgen geht unsere Reise weiter nach Prince Edward Island. Der 4. Kanadischen Provinz auf dieser Reise.  Wir freuen uns auf die etwas spezielle Unterkunft von morgen obwohl wir eigentlich jetzt schon wissen, dass uns am Ort selber nichts Spezielles erwarten wird ausser eben die Unterkunft 🙂 Hoffentlich spielt das Wetter mit, dann können wir morgen ein paar Bilder von Unterwegs mit euch teilen. Jetzt heisst es wieder einmal Koffer packen und ausruhen für die rund 300km von morgen.

Die zwei Schnarchnasen wünschen euch einen guten Start in den Sonntag!

Anno 1875

Ein weiterer Tag unserer Rundreise ist vorbei und wir befinden uns sozusagen nun im Jahre 1875.  Doch erst eimal zurück zum Morgen.  Wie bereits angekündigt, starteten wir unseren Tag mit der erneuten Besichtigung der Hopewell Rocks, dieses Mal aber während der Flut. Leider spielten die Lichtverhältnisse nicht so gut mit, dennoch glaube ich, dass man den Unterschied der Gezeiten sehr gut sieht.  Hier nochmals das Bild vom Freitag (oben) und das von heute (unten). Naja ganz die gleiche Perspektive haben wir auf den Fotos nicht aber zumindest ist der gleiche Felsen darauf zu sehen, oder zumindest Teile davon 🙂


 Wir schlenderten im Hopewell Rock Park noch ein wenig herum und während wir der steigenden Flut  zugesehen haben, erhielten wir von einem kleinen Nager Besuch 🙂

Ist er nicht süss? Er wollte wohl auch mit uns die Aussicht auf die Landschaft «geniessen».

Während der kleine Nager mit seinem Futter wieder davon zog, gönnten wir uns eine erste Kaffeepause.

Danach gings dann weiter in Richtung Prince Edward Island. Gegen 12:15 Uhr legten wir einen Mittagshalt im Restaurant zum goldenen «M» ein. Übrigens das erste Mal in diesen Ferien… aber einmal darf man das ja machen… Wobei ich sagen muss, dass es einfach was anderes ist als bei uns. Ich weiss nicht was es ist oder ob es überhaupt so ist, aber hier schmeckt das Essen im Mac irgendwie besser. Vermutlich sind viel mehr so ungesunde Stoffe drinnen, weil die bei uns verboten sind… aber egal… hauptsache es schmeckt in den Ferien 🙂 Satt und zufrieden gings weiter in Richtung Giant Lobster, einer Lobster-Statue. Wir konnten sie eigentlich gar nicht verfehlen, obwohl man sie zu Beginn vor lauter Asiaten gar nicht sehen konnte. Nach einem Kampf um einen guten Platz konnten wir doch noch ein Foto von der wohl einzigen Sehenswürdigkeit der Region schiessen.

Und da nicht ich damit gemeint war hier noch ein anderer Winkel 🙂

Im Anschluss fuhren wir weiter in Richtung Prince Edward Island (PEI), eine Insel welche mit dem Festland über eine Strassenbrücke verbunden ist. Die Brücke ist wirklich eindrücklich, schaut mal…


Sie ist übrigens in etwa doppelt so lange wie der San Berardino Tunnel, also wirklich ein beeindruckendes Bauwerk. Und die Kanadier verstehen es auch den Unterhalt zu finanzieren, denn die Überquerung der Strassenbrücke kostet mal rasch 50$, wobei man sagen muss, dass erst einkassiert wird, wenn man die Insel wieder verlässt, also sind es eigentlich nur noch 25$ pro Überquerung…. 🙂

Wir ahnten Schlimmes auf uns zukommen bezüglich Abendessen, deshalb haben wir unterwegs grad noch Proviant für den Abend eingekauft. Im Umkreis von 20 Minuten ums «Hotel» herum, gibt es nämlich nichts Essbares einzukaufen. Unser Herr am Checkin bot uns einen Apfel an, mehr habe er aber auch nicht.  Ja wir sind hier wohl ziemlich ab vom Schuss aber die Unterkunft ist mal was anderes und unser Zimmer auf dem Foto markiert.

Gebaut 1875 und vermutlich noch die ersten Fenster drinnen, denn der Sonnenrollo wackelt ständig da es draussen windet und die Fenster alles andere als dicht sind. Wir müssen heute also in der Nacht das Fenster nicht öffnen, denn es kommt auch so genügend frische Luft hinein… Das Zimmer jedoch ist wirklich «herzig», etwas klein aber herzig. Ich musste meinen Koffer ins Badezimmer verlegen, da im Zimmer selbst kein Platz für beide Koffer war. Wir sind übrigens im Tower-Zimmer untergebracht. Das war der Wohnbereich der ersten Leuchtturmwärter anno 1875. Nach der Besichtung des Turms sowie der näheren Umgebung macht sich auch schon die Abendstimmung bemerkbar.

Wir genossen noch ein warmes Getränk im Wohnzimmer des Leuchtturms und haben auch dies natürlich bildlich festgehalten. Dabei entstand folgendes Bild:

An welche mehr oder weniger berühmte Persönlichkeit erinnert euch dieses Bild? Gerne könnt ihr eure Bemerkung via Kommentar mitteilen (nicht erschrecken, die Kommentare werden nicht sofort ersichtlich sein, sondern müssen von mir ein erstes Mal akzeptiert werden).

Die Zeit vergeht wie im Flug… Nun haben wir unser mitgebrachtes Abendessen im Kämmerchen genossen und stellen uns nun auf eine stürmische Nacht ein, doch wer kann schon von sich behaupten mal in einem Leuchturm übernachtet zu haben? Wir freuen uns auf eure Kommentare und wünschen euch einen guten Start in die Woche.

Die beiden heutigen Leuchtturmwärter.

Zwischenstop in Charlottetown

Leider, leider mussten wir bereits wieder Abschied nehmen von unserem Leuchtturm. Die Nacht war… sagen wir mal speziell 🙂 Zunächst weckte mich meine Frau gegen 2 Uhr morgens auf, sie habe so einen Durst… sie verdurste jetzt dann… im Auto HÄTTEN wir doch noch Wasser… Ihr ahnt auf was es hinaus läuft??? Natürlich… was tut man nicht alles für die Prinzessin. Ich stülpte mich in die Hosen und holte Wassernachschub. Wo auch immer die beiden Wasserflaschen gelandet sind, welche ich gestern noch ins Zimmer gebracht habe… Draussen fegte ein kräftiger Wind und es wurde im Zimmer ziemlich kühl. Das Fenster klapperte bei jedem Windstoss sodass ein wirklich erholsamer Schlaf nicht mehr möglich war. Ein Erlebnis war es alles in allem aber dennoch im Leuchtturm 🙂 Am Morgen packten wir wieder unser gesamtes Hab und Gut ins Auto und machten uns anschliessend hinter das Frühstücksbuffet. Wirklich süss was da für 6 Personen alles aufgetischt wurde. Wir wechselten noch ein paar Sätze mit dem Turmzuständigen und dann sind wir auch aufgebrochen.

Bereits nach 1,5 Stunden Fahrt sind wir in Charlottetown angekommen. Unterwegs gab es nicht wirklich viel Spannendes zu sehen… da mal ein See… dort mal ein Wald… mehr aber nicht. Was aber auffällt ist, dass in PEI (Prince Edward Island) die Häuser und die dazugehörigen Grundstücke äusserst gepflegt wirken, wirklich eine schöne Gegend hier. 
Gegen Mittag waren wir dann im Hotel. Zum Glück konnten wir schon einchecken… dann gingen wir direkt in Richtung Harbour Hippo. Leider war dessen Betrieb bereits eingestellt und wir mussten mit dem Hippopota-Bus Vorliebe nehmen. 🙂

So motoviert wie der Hippo auf dem Bus war das Personal aber leider nicht. Der Tour-Guide war also ziemlich neben den Schuhen… er verwechselte Gross mit Klein (PEI sei die grösste Provinz in Kanada… mmmhmmm) und Pferde (Horses) mit Häusern (Houses), die im Parcours rumgaloppieren. Der war wirklich der Knaller… Verdächtig war dann, dass in PEI seit kurzem in einzelnen Läden Cannabis legal verkauft werden darf und ganz ehrlich, wenn ich den so anschaue und mir überlege was er vom Stapel liess… könnte passen 🙂

Die Tour an sich bot auch nicht allzu viel Sehenswertes… darum war es umso informativer über die Geschichte der Insel etwas zu erfahren.

In der Stadt gibt es viele Gebäude, welche aus lokalem Sandstein gebaut sind (siehe oben). Angeblich sei der Sandstein von der Insel stabilder als jeder andere Sandstein in Kanada…. und, auf PEI gebe es sonst praktisch keine Ressourcen um die Häuser zu bauen… deshalb hat man viel auf Sandstein zurück gegriffen. Jetzt habt ihr mal noch was gelernt.


Der Hafen war nicht mehr grad vollbesetzt… hier war bereits das Ausschiffen im Gange und die Wintervorbereitungen werden vorgenommen.


Hier noch ein Foto von einer der vielen, sehr vielen Kirchen in der Stadt.

Nun gut… was darf bei einem typischen Touri-Programm von Tamara nicht fehlen? Richtig, ein Souvenir-Laden. Auch heute kamen wir wieder nicht ohne ein Säckchen ins Hotel, aber es bessert langsam. Heute waren es nur ein paar Holzfische, welche als Deko für Zuhause dienen sollen… Mal schauen ob die Fische wirklich ein Plätzchen in der Wohnung finden werden (nicht wie die Giraffen aus Afrika… ihr erinnert euch vielleicht). Zurück im Hotel packte uns dann doch die Sorge um unser Gepäck. Wir dürfen ja auf dem Heimweg 2x23Kg also 46Kg mitnehmen. Wenig erstaunt war ich dann über die 55Kg, welche wir (hauptsächlich ich) aktuell herumschleppen. Mein Einkaufswahn in Toronto schlägt mit satten 6Kg Übergewicht ein… Wir sind also gespannt wie wir das meistern werden. Vermutlich muss ich wieder irgendwelche Schuhe oder Hosen hier lassen, wie das ja auch schon der Fall war…. Aber das sehen wir dann am Ende unserer Reise.

Jetzt gehen wir erst einmal zum Dinner ins Restaurant, welches sich im Hotel befindet. Auf den Hüften sind ein paar Kilo «Übergepäck» ja kein Problem 😉 Bei einem gemütlichen Menu  plauderten wir unter anderem über unseren Mietwagen und unser Übergepäck. Frauchen meinte, dass wir das nächste Mal halt eben einen grösseren Wagen nehmen sollen, damit ein weiterer Koffer im Kofferraum Platz hätte. Ich erwähnte dann, dass wir mit einem noch grösseren Wagen in gängigen Tiefgaragen, wie z.B. hier in Charlottetown, je nachdem Probleme mit der Fahrzeughöhe haben könnten. Ganz entsetzt erwiederte sie, «also die Tiefgarage hier ist 9m hoch, das wird doch wohl reichen»… Öhm, wie bitte? Ja klar, ich fahr ja auch  mit einem A380 Jumbo herum darum reichen die 9m Höhe nicht… Ich weiss nicht wo sie geparkt hat aber ich habe unser Auto in einer 1,9m Garage abgestellt…. 9m haha 🙂 Ok, irgendwann ging dann auch bei ihr das Licht auf und ich hörte nur noch «ok, aber ich wusste es war etwas mit einer 9″… mhmmm.  Das Essen hatte dann die korrekten Abmessungen und schmeckte zu allem auch noch gut.

Zurück im Zimmer gab Madame auch gleich noch die Frühstücksbestellung inkl. Lieferung aufs Zimmer in Auftrag. Man könnte meinen sie hätte noch hunger… Morgen verlassen wir PEI bereits wieder in Richtung Nova Scotia. Mit der Fähre fahren wir wieder aufs Festland wo wir dann in einen doch eher abgelegenen Teil des Landes fahren. Wir sind gespannt was uns morgen erwartet und hoffen, euch wieder ein wenig spannendere Bilder liefern zu können.