Nationalpark ahoi! Heute wollten wir die unterschiedlichen Trails des Algonquin-Nationalparks unsicher machen. Natürlich wollten wir so viel sehen wie nur irgendwie möglich. Dementsprechend früh war auch schon wieder tagwach. Doch bevor der Tag überhaupt startete, klingelte um 03:00 Uhr mein Handy in voller Lautstärke. Ich hastete sogleich los um das nervige Klingeln auszuschalten. Trotz des Einsatzes waren wir beide hellwach. Tamara allerdings nur ganz kurz. Ich kassierte noch einen kurzen Kommentar «heute also schon wieder» (ich habs letzte Nacht schon vergessen auf lautlos zu schalten und es hat geklingelt) und sie schlief auch schon wieder ein.
Nach dem Aufstehen gingen wir als erstes auf eine Rundfahrt durch den Park um zu schauen, ob wir allenfalls einen Elch zu Gesicht bekommen. Der Park soll bekannt sein für die Elche die hier leben. Leider blieben wir erfolglos. Gegen 08:30 waren wir dann auch wieder zurück in der Lodge und gingen direkt zum Frühstück. Die Bäuche vollgeschlemmert, wurden die Wanderschuhe montiert. Tamara wollte es heute wissen. Wir starteten mit einer «einfachen» Rundwanderung zu einem Aussichtspunkt. Was sich einfach anhörte, entpupte sich als, nennen wir es mal einen Wurzelkampf 🙂 Doch unsere Krücken-Lady hat es bis zum Gipfel geschafft…
Jetzt war der Ehrgeiz in ihr natürlich geweckt. Hinunter vom Lookout-point über Stock und Stein, zurück im Auto angelangt, fuhren wir zum nächsten Startpunkt. Kurz zögerte sie, als sie das Höhenprofil der Wanderung sah. Ich konnte aber nicht bis auf drei zählen, lief sie auch schon los uns meinte: «Wir müssen ja den Tag irgendwie rumbringen». Unterwegs dufte sie mit ihren Krücken folgendes (siehe nächstes Foto) meistern. Sieht einfach aus, ist mit Krücken aber wohl gar nicht so einfach gelaufen 🙂 vor allem will man ja auch vorsichtig sein und sicherlich nicht noch mehr kaputt machen.
Gegen Ende dieser Tour liess dann die Kraft bei Tamara merklich nach und auch der Kopf wollte nicht mehr so richtig. Als Dr. Google meinte, dass es nur noch 7 Minuten bis zum Ziel seien, biss sie nochmals auf die Zähne und schaffte auch diese Tour.
Inzwischen war es Mittag. Ich stellte mich einmal mehr auf einen gemütlichen Restnachmittag ein aber auch heute hatte ich die Rechnung ohne meine Frau gemacht. Sie wollte nach einer kurzen Pause noch einen weiteren Trail machen. Als wir am Startpunkt des Trails waren und das Höhenprofil anschauten, entschloss sie sich dann doch noch kurzerhand für einen andern Wanderweg, welcher auch für Rollstuhl gängige Personen geeignet ist. Somit machten wir den Mini-Trail. Leider haben wir während des ganzen Tages keinen Elch zu Gesicht bekommen. Naja, was will man machen. Es ist nun einfach so. Den Mini-Trail beendet, gings dann endlich zurück in die Lodge wo mein Schaukelstuhl auf mich wartete. 🙂 Nach ein paar erholsamen Schaukeleinheiten machten wir uns dann fürs Abendessen bereit.
Nachdem wir wieder sehr gut gespiesen haben, packen wir die Koffer und lassen den Abend noch friedlich ausklingen. (Übrigens in diesem Moment ist mir fast die Vorhangstange unseres Hüttchens auf den Kopf gefallen. Ich habe die Vorhänge mittig platziert, damit der offene Teil des Fensters etwas frische Luft in den Raum bringt… das war wohl zu viel für die Vorhangstange. Mit einem lauten Knall ist sie ca. 10 cm neben mir herunter geknallt.
Hier übrigens noch ein Foto von unserem See (und von mir 🙂 ), den wir direkt vor der Haustüre haben. Herrlich, nicht?
Morgen geht unsere Reise bereits schon wieder weiter in Richtung Montreal. Es wartet eine laaaaange Autofahrt auf uns… 5,5 Stunden – Juhuuu. Mal schauen, was wir von der Fahrt zu berichten haben. Bis dahin wünschen wir euch einen guten Start ins Wochenende!