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Auf nach Montreal

Neuer Tag – neues Ziel. Heute standen 480km auf unserer ToDo Liste.  Nur sehr ungern habe ich meinen Schaukelstuhl zurückgelassen…

Doch zunächst versuchten wir unser Glück am frühen Morgen erneut und gingen auf Elch-Jagd (natürlich nur mit der Fotokamera bewaffnet). Auch heute war das Glück nicht auf unserer Seite..  wir hatten mehr Nebel als sonst was… die Elche haben sich jedenfalls vor uns versteckt, die kleinen Biester.

Apropos kleine Biester: Als wir das Gepäck für die Weiterreise bereit machen wollten, höre ich auf einmal einen Schrei aus dem Zimmer und sehe nur noch Kleidungsstücke verfliegen und ein Rauch unter den Sohlen von Tamara. Der Albtraum eines jeden Spinnen-Liebhabers ist wahrgeworden… eine Spinne hat sich im Köfferchen meiner Frau eingenistet. Ihr hättet sie sehen sollen 🙂 der ganze Koffer musste anschliessend auf weitere blinde Passagiere inspiziert werden.

Das anschliessende Frühstück in der Lodge war einmal mehr sehr lecker. Danach starteten wir unsere Reise nach Montreal. Rücksichtsvoll wie man meine Frau kennt, sorgte sie für gute Unterhaltung während der Autofahrt… die ersten 5 Minuten, danach schlief sie gemütlich noch eine Runde… Vielen Dank auch 🙂
Unterwegs lief nicht sonderlich viel. Die typische kandische Landschaft halt… Unsere Dash-Cam macht nicht solderlich gute Fotos aber besser als nichts 🙂

Strassen bis an den Horizont
5 Spurige Autobahnen
Stadteinfahrt Montreal

Die Fahrt ging wirklich ganz gut soweit. Wir haben uns einmal kurz verfahren (ok, ich gebs zu… hätte ich auf meine Frau gehört, wäre es nicht passiert) aber sonst sind wir in windeseile in Montreal angekommen jedoch mit unzähligen Mückenstichen…. die Mücke in unserem Auto hat jetzt sicher mehr gegessen als ich damals in Edmonton wo ich mich nur noch rollend vorwärts bewegen konnte (vielleicht könnt ihr euch noch erinnern).

Was wirklich etwas komisch ist, sobald man Ottawa hinter sich gelassen hat und in die Provinz Quebec einfährt, gibt es kein Englisch mehr… ab da ist Französisch angesagt. Wir hatten sogar Schwierigkeiten zu tanken, da die Anleitung nur auf französisch war und wir zuvor noch nie an so einer alten Tankstelle waren 🙂 Naja, wir habens dann doch noch geschafft. 

Da wir besser als geplant vorangekommen sind, hatten wir am Nachmittag noch Zeit um in die Altstadt zu fahren. Öhm ja, solltet ihr mal nach Montreal fahren, vergisst die Altstadt. Da gibt es wirklich nichts zu sehen. Das einzige, was noch anschaulich war, ist die Notre-Dame Kirche.

Am Abend hatten wir einen Tisch beim Italiener, Il Focolaio, reserviert. Ein Zweiertisch mit Sonnenschirm, klingt gut was? Ok, der Tisch war genau am Strassenrand und der Sonnenschirm in etwa so platziert, dass man sich auch wirklich nicht anschauen muss/kann 🙂 Manchmal frage ich mich schon… Essen war aber soweit ganz gut.

Der Kellner war überaus freundlich und hat uns auf ein Stück Kuchen eingeladen. Ich weiss ja, dass meine Frau wählerisch ist beim Essen, also habe ich ihr die Entscheidung überlassen, welches Stück Kuchen wir uns teilen wollen. Frauchen fragte nochmals nach was es denn alles gäbe und der Kellner zählte auf:
– Cheese Cake (Hat meine Frau nicht gerne)
– Almond Cake (Habe ich nicht gerne)
mehr konnte der Kellner dann auch nicht aufzählen, denn meine Frau bestellte wie aus der Pistole geschossen den Almond Cake. Heute scheint sie besonders Rücksichtsvoll mit mir zu sein… Zunächst das Schlafen im Auto und jetzt noch der Mandelkuchen.  Und jetzt ratet mal was dann passierte? Genau! Kaum war der Kellner losgeeilt um den Kuchen zu holen meinte Frauchen am Tisch «warum haben wir denn jetzt noch einen Kuchen bestellt… ich habe doch gar keinen Hunger mehr… du magst den Kuchen bestimmt noch, oder?» super… aber Hauptsache wir haben den Mandelkuchen an Stelle des Cheese Cake bestellt und ich muss ihn jetzt irgendwie runter würgen. 

Inzwischen sind wir wieder in unserem Zimmer direkt neben dem Aufzug angekommen und haben uns ins Pischi geschmissen. Wir erholen uns jetzt noch etwas und bereiten uns auf den morgigen Tag vor, wo unsere Reise weiter nach Quebec geht. Ich hoffe auf so wenig Französisch wie möglich und wünsche eine «bonne nuit» 🙂

Bonjour Quebec

Wir lassen heute Montreal bereits wieder hinter uns. Doch bevor wir in Richtung Quebec aufbrechen, besuchen wir noch den Botanischen Garten von Montreal. Er gilt als einer der schönsten weltweit und der Ruf eilt ihm weit voraus… na dann wollen wir uns mal davon überzeugen. Die Parkplatzsuche beim Botanischen Garten gestaltete sich schon etwas schwierig obwohl es Sonntag Morgen früh war und praktisch keine Autos auf der Strasse waren. Schlussendlich haben wir aber den offiziellen Parkplatz dann doch noch gefunden und unser «Gütschli» vollbeladen mit unserem Gepäck abgestellt. Einmal mehr müssen wir aber sagen, dass die Signalisation sehr zu wünschen übrig lässt. Das scheint definitiv nicht die Stärke der Ost-Kanadier zu sein.

Dann mal los in den Garten! Ich muss wirklich sagen, dass der Garten sehr schön angelegt ist. Die verschiedenenen Themenbereiche, vor allem der Japanische und der Chinesische Garten, waren bunt ausgeschmückt. Im Internet wirbt der Betreiber mit Büschen, die aussehen wie Tiere… doch davon war leider nichts zu sehen… dennoch war es einen Besuch wert. Hier noch ein paar Impressionen vom Botanischen Garten:

Gegen Mittag beendeten wir dann unsere Pflanzen-Tour und begaben uns auf den Weg nach Quebec mit einem Umweg in den Mauricie National Park. Auch heute belief sich die Fahrdistanz wieder auf gut 450km.

Nach ungefähr 1.5h Fahrt sind wir im Nationalpark angekommen zu dessen Bewohnern der Schwarzbär, der Fuchs und der Wolf gehören. Ausser ein paar toten Tieren am Strassenrand haben wir auch heute wieder keine Park-Bewohner gesehen. Leider… Der Nationalpark selbst hat uns dennoch sehr gut gefallen und das obwohl 2/3 des Parks auch noch wegen Strassenarbeiten gesperrt waren. Das eine oder andere schöne Fleckchen haben wir aber dennoch gefunden.

Nun also weiter nach Quebec. Kurz vor der Stadt hatten wir noch das Glück in einen Stau zu geraten. Glücklicherweise hats am Sonntag recht wenig Verkehr und so «standen» wir nur etwa 10 Minuten wegen einer 20m Baustelle…  Auch die Stadteinfahrt verlief mehr oder weniger gut. Ich bin wirklich jedes Mal erleichtert, wenn ich die Städte mit dem Auto gemeistert habe.
Quebec ist ein Labyrinth aus Einbahnstrassen und man muss ganz genau schauen wo man hineinfährt. Da unsere direkte Zufahrtsstrasse zum Hotel wegen eines Strassenfests gesperrt war, mussten wir etwas herumkurven bis uns das Navi dann doch noch den Weg zeigen wollte. 

Das Hotel an sich wirkt etwas älter. Das Zimmer ist munzig klein, unser Gepäck hat kaum Platz im Zimmer… wir mussten also etwas improvisieren. 🙂 z.B. liegt mein Koffer auf dem Schreibtisch oder das Necessaire an der Duschvorhangstange. Ich glaube auch die Toilette ist für Zwerge gemacht. Man sitzt fast auf dem Boden 🙂

Nach einer kurzen Verschnaufpause im Zimmer gingen wir noch rasch ins Hotelrestaurant eine Kleinigkeit essen bevor wir uns nun noch der morgigen Tagesplanung widmen. 

Wir hoffen euch morgen ein paar schöne Bilder von Quebec liefern zu können und wünschen euch eine gute Nacht und einen guten Wochenstart.